Samen in der Samenwiege
„Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses“
Novalis (1772-1801)
Wenn du auch Samen sammeln möchtest brauchst du:
1 Dose oder Schachtel
Teesieb
Aufkleber und Zellophan-Säckchen
Es ist kaum zu glauben, dass diese kleine zerbeulte Spieldose der Ausgangspunkt von spannenden Erlebnissen und vielen schönen Stunden für mich ist.
Samen sammeln:
Den Vorgang Samen zu entnehmen wirst du schnell lernen! Übung macht den Meister! Es gibt Samen, die man entnimmt und nur mehr trocknen lässt; bei manchen Pflanzen muss der Samen gereinigt werden.
Nehmen wir zum Beispiel eine Tomate: Ich pflücke die Tomate, wenn sie süß und reif am Strauch hängt. Beim Aufschneiden fließt ein weicher Saft mit kleinen Kernen entgegen: Genau den brauchen wir. Die Tomate kommt in den Salat und dieser weiche Teil kommt in ein Tee-Sieb und wird unter fließendem Wasser so lange gespült, bis nur mehr die Kerne übrig bleiben. Ich lege das Sieb auf ein Tuch oder eine Küchenrolle und lasse die Flüssigkeit abtropfen. Mit einem kleinen Löffel drehe ich die Samen manchmal um, damit sie nicht am Sieb ankleben und langsam gleichmäßig trocknen können.
So vorgetrocknet gebe ich sie dann auf einen kleinen Teller, um sie für einige Tage nachtrocknen zu lassen. Ich beschrifte die Samen. So mache ich es mit allen Sorten, die ich weiterhin in meiner Sammlung haben möchte. Wenn ich den botanischen Namen nicht kenne, so gebe ich einfach Phantasienamen, z.B. nach ihrem Aussehen: Zipfelmütze, Marmoriert, Orange-eiförmig, Cocktail-tropfenförmig, Perlen. Bei diesen Bezeichnungen weiß ich sofort Bescheid, um welche Tomate es sich handelt.
Erst wenn die Samen ganz trocken sind kommen sie in ein kleines Zellophan-Säckchen, das beschriftet wird. In meine Samenwiege kommt dann je ein Kuvert, in dem nach Thema alle diese kleinen Zellophan-Tüten zusammengefügt werden: ein Kuvert „Tomaten“, ein Kuvert „Blumensamen“, ein Kuvert „Sprossen“ usw. So habe ich immer alles übersichtlich zur Hand wenn ich es benötige.
Wenn ich die Samen in den Schalen dann „wiedererwecke“, darf das vertraute Wiegenlied nicht fehlen und auch nicht, wenn die kleinen Pflänzchen in ihre endgültigen Töpfe gepflanzt werden. Sie sollen ja keinen Stress haben, sondern sich geborgen fühlen !