Pilze gedeihen auf deinem Fensterbrett!
Wenn du mitmachen möchtest brauchst du:
Einen nicht zu sonnigen eher kühlen Platz „auf der Fensterbank“
Ideal wäre als einmalige Anschaffung ein kleines Gewächshaus
Eine vorgereifte Pilz- Kultur für zu Hause- sie kommt mit genauer Anleitung
Pinsel
Wenn die Rede von Pilzen ist, tauchen die Bilder meiner glücklichen Kindheit vor mir auf: Erinnerungen an unberührte Natur, an Blumenwiesen und Nadelwälder, an den Duft von Walderdbeeren, Moos, Harz und Pilzen.
Was haben diese Gedanken mit der Fensterbank zu tun?
Da es leider schon so lange her ist, seit ich das letzte Mal durch diese vertrauten Wälder gehen konnte war meine Freude riesig, als ich erfahren habe, dass man etliche Pilze – ganz kinderleicht – zu Hause ziehen und ernten kann und das zu jeder Jahreszeit! Ich habe umgehend einige Kulturen bestellt. Es fiel mir schwer mich zu entscheiden: Shiitake, Austernpilze, Champignons, Kräuterseitlinge, Morcheln, Affenkopfpilz etc. Ich habe beschlossen auf Entdeckungsreise zu gehen
SHIITAKE
gedeiht sowohl am Fensterbrett, im Keller oder im Sommer an einem schattigen Platz im Garten.
Er zählt in China zu den „Schätzen aus Bergen und Meeren“. Ernährungswissenschaftlich konnte ein besonderer Reichtum an Wirkstoffen nachgewiesen werden: von Aminosäuren, über Provitamin Ergosterol, das im Organismus zu Vitamin D umgewandelt wird, sowie wertvolle B-Vitamine.
Er spielt auch in der chinesischen Medizin eine große Rolle: Bei Lungenentzündung, Erkältung, Masern bei Kindern, er wirkt antiviral.
Er ist aber auch nützlich, wenn man einmal „ein großes Kind“ ist: zur Senkung des Cholesterinspiegels, bei Leberleiden, er wird eingesetzt zur Behandlung von Tumorerkrankungen und bei Rheumaerkrankungen.
Er kann als Vorrat getrocknet oder eingefroren werden.
Die Shiitake Pilz-Kultur sieht bei der Lieferung wie ein kleiner Brotlaib aus, den ich gleich in Moos gebettet habe. Bereits nach wenigen Tagen hatte ich meine erste Ernte. Um die Feuchtigkeit gleichmäßig zu erhalten ist das Gewächshaus ideal. Das ist eine einmalige Anschaffung, die man über Jahre in Verwendung haben kann – nicht nur für Pilze, sondern auch um Pflanzen vorzuziehen. Bei der Pflege die Anleitung genau befolgen.
CHAMPIGNONS
gedeihen mit oder ohne Licht. Hauptsache sie stehen kühl. Hier bietet sich in der warmen Jahreszeit also weniger das Fensterbrett als der Keller an
Der Champignon wird seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich kultiviert. Er wird in drei Farben angeboten: weiß, cremefarben und braun.
Champignons sind Vitaminreich und gelten als Nervennahrung, regen die Gehirntätigkeit an, töten Bakterien ab.
Die Zubereitung ist vielfältig: man kann sie roh verzehren, gegrillt, gedünstet, gebraten, frittiert
Champignons lassen sich bestens einfrieren, sie haben wertvolle Vitamine und Spurenelemente.
Champignons lassen sich sehr unkompliziert züchten, da sie mit Erde bedeckt werden, die man leicht feucht halten kann.
AFFENKOPFPILZ – IGELSTACHELBART – POM-POM BLANC
Ideal ist ein kühler Keller mit etwas Licht, bzw. das Gewächshaus
Der „Affenkopfpilz“ trägt diesen Namen, da sein Fruchtkörper dem behaarten Kopf einer chinesischen Affenart ähnelt.
In China ist dieser Pilz bereits seit über 4000 Jahren bekannt und sowohl als Heil- als auch als Speisepilz hoch geschätzt. Früher wurde er Königen und Herrschern wegen seiner Seltenheit und seines außergewöhnlichen Geschmackes als Geschenk dargereicht bzw. anstelle von Gold als Tribut gegeben.
Vor einigen Jahren habe ich gelesen, dass dieser Pilz bei uns kaum zu haben ist, dass aber Studien laufen wie er künftig gezüchtet werden könnte, „sodass es zu hoffen ist, diese dekorativen und heilkräftigen Affenköpfe eines Tages auch in unseren Gemüse- und Naturkostläden zu finden“. Die Zukunft hat begonnen! Wir können diesen Pilz inzwischen nicht nur kaufen, sondern ihn zu Hause sogar selbst züchten!
Die Inhaltsstoffe: 32 Aromastoffe, überdurchschnittlich viele Aminosäuren, Spurenelemente
Vielleicht interessant für unsere kleinen zukünftigen Ärzte/innen: In der chinesischen Medizin wird er bei Magenleiden, Atembeschwerden, Nervenleiden, Alzheimer, hohem Cholesterin, Krebs, geschwächtem Immunsystem eingesetzt. Etliche Wirkungen sind wissenschaftlich bestätigt worden.
Der Affenkopfpilz hat eine feste, leicht zähe Konsistenz und wird daher gerne paniert als Fleischersatz verwendet. Man kann ihn aber auch roh, gebraten oder gedünstet genießen. Er harmoniert gut mit hellem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Geschmacklich erinnert er an Hühner- oder Kalbfleisch mit leicht fruchtigem Aroma (Zitronengras/Kokosnuss). In Frankreich wird er in Feinschmeckerlokalen als Pom-Pom Blanc angeboten.
Der Affenkopfpilz ist nicht zum trocknen geeignet, da er dabei viele seiner wertvollen Inhaltstoffe verlieren würde. Man kann ihn aber gut einfrieren!
Der Pom Pom blanc sieht bei der Lieferung wie ein Käselaib aus. Auch ihn habe ich in Moos gebettet und die Erfahrung gemacht, dass ein Gewächshaus die Zucht erleichtert. Außer man möchte diesem Pilz besonders viel Liebe widmen und ihn regelmäßig feucht halten, aber auch wieder nicht zu feucht….
PIOPPINO
Diesen Pilz erwähne ich noch, denn er braucht Wärme (20-35 Grad) um zu wachsen und passt daher auch im Sommer auf unsere Fensterbank. Er braucht aber auch ausreichend Feuchtigkeit, daher ist das Gewächshaus schon wieder anzuraten. Der Pilz hat seinen Ursprung in Italien. Der Geschmack ist nussartig mit kräftigem Waldaroma.
Unter „Pilze züchten“ findet man zahlreiche Anbieter und ein reichhaltiges Angebot an Pilz- Kulturen. Ich persönlich habe mich für
www.hawlik-vitalpilze.de/Vitalpilzeshop
entschieden.
Alle Lieferungen werden mit genauer Anleitung prompt zugeschickt. Es nimmt kaum Zeit in Anspruch Pilze zu ziehen. Man muss die Feuchtigkeit kontrollieren, für etwas Luftzufuhr sorgen.
Kinderleicht, wenn man das Gewächshaus hat.
Ernten und genießen!
Vor der Zubereitung Pilze nie waschen, da sich die Pilze mit Wasser vollsaugen würden. Die Verschmutzungen an den Pilzstielen mithilfe eines Messers abschaben, die Hüte und Lamellen mit dem Pinsel säubern. Schließlich sind wir ja Profis!
Rezepte
Gebratene Pilze mit Zimt und Zitrone
Affenkopfpilz im Bananenblatt
Mit Begeisterung verfolgt Giacomo, mein vierjähriger Papillon, die Pilzernte. Er liebt vor allem Shiitake und den Affenkopfpilz. Durch ihre Konsistenz erinnern sie ihn offensichtlich an Fleisch.